Nach monatelanger Blockade im UN-Sicherheitsrat hat Russland einen
Resolutionsentwurf zur Entschärfung der Krise vorgelegt. In dem Papier
werde das sofortige Ende der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und
kremltreuen Separatisten im Osten des Landes gefordert, sagte
Außenminister Sergej Lawrow in Moskau.
Auch werde die Einrichtung von Sicherheitskorridoren in der Ostukraine vorgeschlagen, um humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in dem umkämpften Gebiet zu ermöglichen. Der russische UN-Botschafter Vitali Tschurkin ergänzte, der Entwurf sei nicht so konzipiert, dass er militärisch durchgesetzt werden könne.
Auch werde die Einrichtung von Sicherheitskorridoren in der Ostukraine vorgeschlagen, um humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in dem umkämpften Gebiet zu ermöglichen. Der russische UN-Botschafter Vitali Tschurkin ergänzte, der Entwurf sei nicht so konzipiert, dass er militärisch durchgesetzt werden könne.
Die USA wiesen das Papier umgehend als
heuchlerisch zurück. Ein Aufruf zur Deeskalation bringe nichts, wenn von
Russland unterstützte Separatisten immer neue Ziele angriffen und
Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) in ihrer Gewalt hätten, sagte eine Sprecherin des
US-Außenministeriums.
Der britische UN-Botschafter Mark Lyall Grant und
sein französischer Kollege Gerard Araud kritisierten, dass in dem
Entwurf zentrale Elemente fehlten. So werde kein Bezug zur territorialen
Integrität der Ukraine hergestellt.
Die litauische UN-Botschafterin Raimonda
Murmokaite warf die Frage auf, warum Russland die Einrichtung
humanitärer Korridore in der Ukraine, aber nicht in Syrien unterstütze.
"Nach vier Vetos (gegen Syrien-Resolutionen) und Widerstand gegen
jegliches vernünftiges Handeln bei humanitären Fragen zu Syrien ist es
gelinde gesagt etwas ironisch, etwas zur Ukraine vorzuschlagen", sagte
sie.
Erfolgsaussichten ungewiss
Es habe einige positive Reaktionen auf den Text
gegeben, sagte hingegen der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin.
Andere Mitglieder des Sicherheitsrats hätten aber sehr viele Fragen und
Einwände gehabt, die nicht so schnell auszuräumen seien. Daher sei von
russischer Seite noch keine Entscheidung gefallen, wie weiter verfahren
werde.
Russland fordert zwar nahezu täglich ein Ende der
Gewalt im Osten der Ukraine. Doch war es das erste Mal, dass es sich in
dem Konflikt für eine Resolution des UN-Sicherheitsrats stark machte.
Seitdem Russland die Halbinsel Krim annektiert hat, stand es bei den
mehr als ein Dutzend vorangegangenen Sitzungen des UN-Gremiums praktisch
alleine da. Keines der Ratsmitglieder erkennt die Annexion der Krim an,
und es gilt als ausgemacht, dass der Westen darauf pocht, dass jegliche
Resolution auch die territoriale Integrität der Ukraine bekräftigt. Ob
Moskau vor diesem Hintergrund Unterstützung für seinen Entwurf findet,
ist ungewiss.
Neues Manöver, neue Kämpfe
Auch verkündete das Verteidigungsministerium am
Montag in Moskau eine neue Militärübung, bei der auch hochpräzise
Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander eingesetzt werden sollen. Wo das
Manöver genau abgehalten werden soll, gab die Regierung nicht bekannt.
Auch die Situation in der Ukraine wurde in der Erklärung des
Ministeriums nicht angesprochen.
In der Ostukraine gab es am Montag erneut heftige Gefechte
zwischen prorussischen Milizen und Regierungstruppen. So griffen
Hunderte bewaffnete Separatisten in Lugansk ein Lager des ukrainischen
Grenzschutzes an. Die Separatisten beschuldigten hingegen die
Regierungskräfte, ein besetztes Verwaltungsgebäude in Lugansk mit
Raketen beschossen zu haben.
3/6/14
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Mehr zum Thema:
Usual UNSC suspects stalling Ukraine humanitarian action – Churkin....
ReplyDeleteThe humanitarian situation in Ukraine needs to be addressed immediately, without the usual “theoretical exercises" from the UN Security Council’s “usual suspects," ambassador Vitaly Churkin said after a closed-door meeting on a Russian draft resolution.
“The draft is not politicized and is of a purely humanitarian nature,” Churkin told reporters in New York, stressing that the document is aimed at “alleviating human suffering.”
“Every day civilians get killed, among them women and children,” Churkin said. “Ukrainian military and paramilitary forces impede the peaceful population, leaving besieged cities or sending their children to safe places. Buses of children are turned back.”
‘Indiscriminate shelling of residential areas’ must be stopped
A swift reaction is absolutely necessary, Churkin said, as Kiev continues its full scale military operation in southeastern Ukraine with “heavy and indiscriminate shelling of residential areas” using both artillery and aviation....................http://rt.com/news/163204-ukraine-un-resolution-russia/
3/6/14
Russia circulated its draft resolution to Security Council members on Monday evening, after a day of further violence in Ukraine's Donetsk and Luhansk regions....
ReplyDeleteThe 15-member council met to discuss the document, which calls for a halt to the fighting and for safe conditions to be established for humanitarian agencies to deliver aid and medical care.
Speaking after the meeting, Russian Ambassador to the UN, Vitaly Churkin, said Moscow had doubts the resolution would not be adopted swiftly enough.
"There was some positive reactions from some members of the council," said Churkin. "However, others were asking so many questions that if we were to try to answer them then we would be talking about things for weeks."
"We have not yet decided what our next move is going to be in terms of working on this resolution," he added.
'Hypocritical' resolution
Churkin had earlier told the Security Council that the humanitarian situation in south-eastern Ukraine was "dire," adding that thousands might need assistance if the fighting following the launch of Ukraine's military offensive did not come to an end.
However, British Ambassador to the UN, Mark Lyall Grant, told reporters after the consultations that there was little support for the resolution in its current form. "No one is under food shortages, there's no besieging of cities so it's not quite clear what the scale or crisis is that would justify humanitarian corridors," he said.
US State Department spokeswoman Jen Psaki called the draft resolution "hypocritical," repeating a US claim that Russia is continuing to back separatist fighters in eastern Ukraine.
There had been skepticism over the resolution even as Security Council members were on their way to the meeting. The UN ambassador of former Soviet republic Lithuania, Raimonda Murmokaite, claimed that - given its stance on Syria - Russia was behaving inconsistently......http://www.dw.de/lukewarm-response-as-russia-submits-draft-ukraine-resolution/a-17677969